„Eigentlich wissen wir doch, wie Lernen gelingt. Es soll Spaß machen, mit sinnvollen Inhalten gefüllt werden, deren Nutzen wir erkennen, und es soll zu unserem Wissensstand passen. Fortbildungen in der Arbeitswelt mögen diesen Prinzipien vielleicht noch folgen. Im Schulsystem lassen sie sich dagegen nur schwer erfüllen, sagt Anke Langner, Professorin für Erziehungswissenschaft an der Technischen Universität Dresden.
Hier erwarten wir von den Kindern, dass sie mit gleicher Begeisterung und gleichem Erfolg englische Grammatik, römische Geschichte oder binomische Formeln lernen und wiedergeben. Und zwar im 45-Minuten-Takt, einzig unterbrochen von kurzen Pausen. Das geflügelte Wort vom Bulimie-Lernen beschreibt es wohl ganz gut. Lernen im Akkord, bereit, das Wissen für die Klassenarbeit auszukotzen und danach schnell wieder zu vergessen.“